Hohe Tour 2019
Gab es das schon mal? Mitte Oktober sitzen wir bei sonnigen 20 Grad in kurz-kurz auf den Höhen des eigentlich rauen Erzgebirgskamms auf einer Terrasse in Zinnwald. Thomas und Hilde sogar barfuß. Die Socken müssen trocknen. Es wurde (zu)viel in den Pfützen gespielt…
Herbstklassiker
Einmal im Jahr gehen wir die Hohe Tour an und setzen uns auf die MTBs. Eigentlich ist sie ein Klassiker im Winter – als 50 km Langlauftour von Altenberg nach Schöna. Wir fahren die Hohe Tour etwas abgewandelt jeden Herbst mit dem MTB oder Crosser von Dresden über Königstein, durch den Busch auf den Hohen Schneeberg und weiter nach Westen bis Zinnwald, wo es in einem typisch tschechischen Restaurace nach 90 km ein genüssliches Gelage gibt. Mit meist vollen Bauch rollt es zurück nach Dresden.
Dieses Jahr waren die Vorzeichen gut wie nie, da war es schon fast etwas verwunderlich, dass sich „nur“ 14 Teilnehmer beim zweiten Treff des Tages in Pirna zusammen fanden. Umso besser rollte die Gruppe Richtung Schneeberg, zunächst überwiegend auf asphaltierten Straßen. Goldener Herbstwald, warme Farben und Temperaturen. Die Armlinge konnte ich bald herunter streifen. Auf dem Schneeberg, der wie immer, mit toller Aussicht belohnt, begann die eigentliche Hohe Tour für uns und der Asphaltanteil sank gegen Null. Endlich!
Im Gelände kamen wir zügig vorwärts. Wiesen, Schotter, Waldwege. Die Hohe Tour in dieser Variante ist keine technisch anspruchsolle MTB Tour, sondern eher eine Genussrunde, die auch wir ohne großartig ausgeprägte MTB-Skills fahren können. Mit den ersten dreckigen Pfützen begann der Spaß der kleinen Jungs in uns. Die Verwandlung zu dreckigen Schweinchen war im vollen Gange.
Vor der Mückentürmchen-Bergwertung wurde wieder fleißig attackiert im Feld, denn zur Einkehr in Zinnwald sollte nicht nur der optische Eindruck stimmen, sondern auch körperlich der entsprechend müde Zustand erreicht sein. Am Mückentürmchen presste jeder möglichst hart in die Pedale.
Thomas trainierte dieses Jahr nicht nur für das Race across the Alps exakt nach Plan, sondern erfüllte auch die geforderten Kriterien der Hohen Tour vorzüglich. Mit Abstand am eingesautesten, gab es für ihn eine Knoblauchsuppe, Braten mit Kraut und Knödel und noch einen Palatschinken mit schön viel Sahne und Vanilleeis.
Gegen 15 Uhr wurde es Zeit, die letzten 50 km des Tages anzugehen. Den Kahleberg ließen wir links liegen, durch die Wälder des Osterzgebirges vernichteten wir die gewonnenen Höhenmeter. An jeder Welle gab es mindestens eine Attacke von Vincenz, Steffen oder Luis. Im Flachen zog Annett am Unterlenker ihres Crossers lächelnd nach vorn an die Spitze. Mir stoß mit jeder Tempoverschärfung das Sauerkraut auf. So ging es für unsere bestens gelaunte Truppe zurück nach Dresden und über eine nächste lange Runde am kommenden Wochenende wurde bereits sehnsüchtig philosophiert.
Hi Robert.
Kann’s t du mir die GPS Daten deiner Hohen Tour-Strecke und die von der Dresdner Heide (übliches MTB Programm)schicken. Wäre super.
Danke André