Nauders bringt uns Glück!
Zum fünften Mal in Folge wurde der Ausflug ins Tiroler Oberland zu einer Erfolgsgeschichte für unser Petz Racing Team.
Holger fuhr am Donnerstag persönliche Bestzeit am Stelvio. Thomas triumphierte beim Race across the Alps am Freitag. Bolzer und Annett zogen beim Dreiländergiro am Sonntag mit Podiumsplatzierungen nach und auch so hatten wir einfach fünf sehr spaßige Tage!
Nachdem am Anreisetag der historische Temperaturrekord in Nauders mit über 33 Grad geknackt wurde, stellten wir uns schon auf ein paar besonders hitzige Tage ein. Das traditionelle Warmrollen an der Norbertshöhe am Mittwochabend ging dank fortgeschrittener Uhrzeit noch ganz geschmeidig über die Bühne.
Der Donnerstag stand dann im Zeichen des Stilfser Jochs, das die meisten von uns mit viel Schweißverlust erklommen. Selbst auf über 2700 m Höhe bei 24 Grad kamen wir gehörig ins schwitzen. Von den imposanten Schneewänden Anfang Juni, die wir in unserem Livigno Trainingslager bestaunen durften, waren drei Wochen später nur noch wenige zu sehen.
Race across the Alps
Der Freitag stand ganz im Zeichen des Race across the Alps, das 13 Uhr im Zentrum von Nauders startete. Thomas stellte sich dieses Jahr mit erfahrener Begleitcrew, bestehend aus Holger, Peter, Hilde und Matze (v.l.n.r.) der großen Herausforderung.
Spannend war das Treiben auf der Strecke zu verfolgen. An dritter Position liegend, mit wenig Rückstand auf die Spitze, überquerte Thomas das Stilfser Joch. Am Mortirolo, der aufgrund einer 82 km langen Streckenverkürzung nun schon am Nachmittag bezwungen werden musste, verging kurz jeglicher Platzierungsgedanke.
Bei 40 Grad kämpfte Thomas im bis zu 18% steilen Mortirolo mit Krämpfen ums „überleben“ und musste sogar für ein paar Sekunden anhalten, weil die Muskulatur zu machte. Am Abend und in der Nacht kam mit sinkenden Temperaturen unsere Zeit.
Pass für Pass holte Thomas ein paar Minuten auf die Spitze auf. Es wurde sehr spannend. In den frühen Morgenstunden zog Thomas am Ofenpass an Paul Lindner und Robert Berger vorbei und gab die Führung mit einer überaus konstanten Fahrweise bis ins Ziel nicht mehr ab.
Nach 18 Stunden und 11 Minuten war Thomas zu bester Frühstückszeit am Samstag im Ziel und erfüllte sich seinen großen Traum. Wahnsinn!
Der ausführliche und lesenswerte Rennbericht von Thomas ist hier zu finden.
Wir fieberten die ganze Zeit mit und waren nun auch geschafft. Zum Ausruhen blieb jedoch nicht viel Zeit. 6:30 Uhr ertönte der Startschuss zum Dreiländergiro.
Dreiländergiro
Bolzer leider „nur“ aus Startblock 2 startend, verpasste zwar die schnelle Gruppe mit allen Favoriten, die sich gleich am Ortsausgang von Nauders absetzte, doch rollte er am Stilfser Joch in bester Bolzermanier auf die Gruppe wieder auf.
Ich stellte mich, das beste aus dem Formtief machend, in den Dienst der Mannschaft und spannte mich einige Male in den Wind und versuchte über den Reschenpass und bis Prad Lücken zu schließen, die zwischen den Gruppen entstanden.
Erst für Bolzer, dann für Siggi und ab Prad wurde ich mehr oder weniger spontan zum Begleitschutz für Annett, die nach Sondierung der Lage um den Sieg bei den Frauen kämpfte und sich im oberen Teil an die bis dahin führende Niederländerin heran kämpfte.
Im Ziel etwas überraschend, denn wir wussten in der Stelvioabfahrt plötztlich nicht mehr, ob die Niederländerin vor oder hinter uns fahren würde, war Annett wirklich die erste Frau in Nauders und damit schnellste Frau auf der Langstrecke. Bolzer kam schon freudestrahlend auf uns zu und verkündete seinen dritten Gesamtrang. Grandios!
Da den meisten von uns noch eine lange Heimreise bis nach Dresden bevorstand, machten sich die meisten von uns schnell auf den Rückweg. Natürlich blieben alle Gewinner noch bis zur Siegerehrung und reisten erst am Montag aus Nauders ab. Zurück werden wir sicher wieder kommen. 2020 ist Nauders wieder fest im Plan!