Vorschau RATA und Dreiländergiro 2019

Traditionell sind die Radtage in Nauders ein großes Jahreshighlight in unserem Rennkalender. In den letzten vier Jahren drehte sich alles um meine vier RATA Teilnahmen. Jedes Jahr Sonnenschein, gute Laune im Team und eine sehr gewissenhafte Vorbereitung im Training. Das waren die Bausteine, die in Verbindung mit der nötigen Portion Glück, Jahr für Jahr zu großen Erfolgen führten. Vier Siege beim 532 km langen Race across the Alps sprangen dabei heraus. Mein Team sorgte dazu noch für einige Podestplätze und tollen Leistungen beim Dreiländergiro. Der Radmarathon bildet den Abschluss der Radtage in Nauders.

Neue Wege 2019

Im Winter war klar, dass es für mich 2019 keine fünfte RATA-Teilnahme geben wird. Beim RATA fährt man jedes Jahr stundenlang an der Grenze dessen, was gerade so möglich ist. Eben genau so schnell, wie der Körper noch die Energie für die Leistung bereitstellen kann. Das RATA, wo man stundenlang an der Grenze zum Hungerast fährt, kostet jedes Jahr einiges an Substanz, dazu kommt eine spezielle Vorbereitung mit vielen zügigen und langen Trainingseinheiten. In Summe büst man Schnelligkeit und Spritzigkeit über kürze Distanzen ein, die man in der zweiten Jahreshälfte nur schwer wieder herstellen kann und die dann bei kürzeren Rennen und Marathons fehlen. Ultrarennen sind keine besondere Domäne von jungen Athleten. Auch ab Mitte 30 oder sogar in einem Alter von über 40 Jahren können noch hervorragende Leistungen erbracht werden. Auf Kurzstrecken sieht das etwas anders aus und der Alterungsprozess macht sich schneller bemerkbar. Grund genug für mich, den Fokus auf kürzere Rennen zu legen und zu schauen, ob sich ohne RATA tatsächlich eine noch bessere Leistungsfähigkeit herausbilden kann.

Thomas beim Race across the Alps 2019

Dennoch ist das RATA für Petz Racing eine Pflichtveranstaltung. Thomas Hoffmeister wird am 28. Juni sein bestes geben und sich auf die Extremstrecke über 12 Alpenpässe wagen. Nicht nur die erfahrene vierköpfige Schweinecrew steht ihm bei, das ganze Petz Racing Team in Nauders und viele Fans zu Hause werden mitfiebern. Von Freitag bis Samstag!

Sei hier Live dabei ab Freitag 13 Uhr!

Dreiländergiro 2019

Während sich Thomas und die Schweinecrew von den Strapazen beim RATA erholen kann und noch schlafen wird, startet bereits um 6:30 Uhr am Sonntag | 30. Juni der Dreiländergiro. Mit dabei sind Henriette, Bolzer, Gallo, Siggi und ich. Gute Besserung an dieser Stelle an Hendrik!

Für mich sollte der Dreiländergiro nach den Teilnahmen beim Glocknerkönig und Rübezahlmarathon der Abschluss der ersten Jahreshälfte sein. Nach dem Rübezahlmarathon musste ich die Reißleine ziehen. Nicht immer sind die Rahmenbedingungen im Leben so, dass man Höchstleistungen vollbringen kann. Zwar kann man einiges kompensieren, doch irgendwann läuft auch ein großes Fass über. Erst der Heuschnupfen, eine nicht ungewöhnliche Phase für mich im April. Hinzu kamen jedoch ungewohnte Probleme mit Pollen im Mai in Spanien, dann der extrem schlechte Schlaf in der zu warmen und lauten Dachgeschosswohnung in Dresden und zur Krönung auch noch ein Sturz im Juni am Umbrailpass am ersten Tag im Trainingslager in Livigno. Die Leistung entwickelte sich nicht wie gewünscht, was sich in mittelprächtigen Resultaten beim Glocknerkönig und Rübezahlmarathon widerspiegelte. Kein Grund unter den gegebenen Bedingungen mit weiteren Reizen auf den Körper einzuschlagen und auf Krampf Leistung heraus zu pressen. Aus einer vertrockneten Orange kommt auch kein Saft mehr. In Hinblick auf die zweite Jahreshälfte nehme ich nun erstmal solange heraus, bis ich mich wieder frisch fühle. Den Dreiländergiro lasse ich mir dennoch nicht entgehen, werde den Marathon jedoch nicht auf eine vordere Platzierung fahren. Die Wettervorhersage ist wie immer sonnig und warm. Paradiesische Bedingungen im schönen Nauders. Auf geht’s!

Am Dienstag und Mittwoch reist die Schweinebande an