22622,6 Höhenmeter
Eine schöne Zahl, wie sie kaum leichter zu merken sein könnte. 154 Auffahrten waren es in Holzhau, die ich in 24 Stunden fahren durfte. „Dürfen?“ Von bike24 eine mehr als edle Cervelo Rca Rakete zur Verfügung gestellt zu bekommen und damit 24 Stunden zu fahren, ist einfach ein erhabenes Gefühl 😉
Man mag mich für verrückt, bekloppt oder durchgeknallt halten, wenn ich für solange Zeit einen ziemlich kurzen und steilen Berg hoch und herunter fahre. Es waren mit Ausnahme von einer recht kurzen Schwächephase am Sonntagmorgen mit Sicherheit die schönsten 24 Stunden in meinem bisherigen Leben. Die kurze Schwächephase, die schwächer als jeder Hungerast war, weniger weh tat als ein hartes Intervall und das Radfahren in dieser Phase ungefähr noch so viel Vergnügen machte, wie Radputzen, Beine rasieren oder sich sinnlose Hashtags für Instagram-Bilder auszudenken. Es war gut, dass sie da war und ich dadurch eine oder zwei Auffahrten in Summe verschenkt habe. Mit 27 Jahren ein sportlich annähernd perfekte Leistung zu erbringen, da hätte ich mir zweifelsfrei die Sinnfrage für die nächsten Jahre stellen müssen. So bleibt noch ein ganz wenig Unzufriedenheit und Verbesserungspotential für die Zukunft. Der sportliche Antrieb ist noch nicht gebrochen, was vorallem auch mit dem begonnenen Petz Racing Projekt und der allgemeinen Begeisterung in der Szene zu tun hat. Da lässt sich was aufbauen.
Zweifeln kann man immer und auch diesen Weltrekord ins Reich der Sinnlosigkeiten schieben, mach ich selber oft genug. Aber wer in Holzhau gesehen hat, welche Emotionen bei allen Beteiligten während der 24 Stunden im Spiel waren, dann ist das alles andere als sinnlos. Wenn aus einem Traum ein Ziel wird. Aus einem Ziel ein Projekt. Aus dem Projekt ein Team mit vielen begeisterten Leuten entsteht und dann am Tag X alles so funktioniert, wie man es sich erträumt hat. Einfach traumhaft!
Nur habe ich momentan keine Lust einen langen Bericht zu schreiben. Von daher müssen einige Bilder und die Stravaaktivität genügen.
Fotogalerie
STRAVA
Danke
Ich möchte mich bei allen beteiligten Personen bedanken.
Das sind als erstes alle Helfer, die direkt in den Rekordversuch involviert gewesen sind. Die Protokollführer und Streckenposten, die mich angefeuert haben und die Tag und Nacht in ihren Stühlen verharren mussten. Stundenlang. Mein Schweineplempenteam. Runde für Runde neben mir herrennend und meine Wünsche für die nächste Auffahrt entgegen nehmend. Natur, Früchte, Schwarz, Eistee, warm, Waffel, 100 ml, 105 ml, 95 ml und dann noch die ein oder andere Rechenaufgabe mit Taschenrechner lösen müssen. Die Liveberichterstatter, die alles dokumentieren mussten und am auswerten waren. Über 320 GB Filmmaterial allein für die Guinness Behörde. Die Helfer, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Dazu das Schwimmteam Erzgebirge, die SG Holzhau, die Feuerwehr, meine Eltern und viele mehr. Meine Mitfahrer auf der Strecke. Ob eine Runde oder 5000 Hm Begleitung. Über jeden habe ich mich gefreut. Die engagierte Gemeinde, der Bürgermeister Michael Funke, Alex von der Bergstraße 10, Iris vom Hotel Talblick, der Jugendclub und die Holzhauer von jung bis alt, die mich tagsüber, aber selbst bis tief in die Nacht und zu sehr frühen Morgenstunden angefeuert haben und Kerzen für die Dunkelheit angezündet haben. Dazu die vielen angereisten Besucher, die zusammen mit Othmar Peer für eine besondere Stimmung gesorgt haben.
Allen Unterstützern und Sponsoren dank ich ebenfalls. Das sind die von Petz Racing und die vom Weltrekord in Holzhau, deren Logos auf dieser Seite zu sehen sind.
Erklärung
Und eins ist mir natürlich besonders wichtig! In einem Radsportumfeld, wo es beginnend in der Hobbyszene bis in den professionellen Bereich nicht wenige Darsteller und Betrüger gibt, die mehr oder weniger voll geladen sind und es mir in den Finger juckt, deutlich mehr über diese dunkle Seite der Szene zu schreiben, möchte ich mich von jedem Betrugsvorwurf distanzieren. Sportliche Höchstleistungen werfen Fragen auf. Kritischen Fragen sind immer erlaubt und den stell ich mich gern. Zu mir: Ausgenommen Maltodextrin hab ich dieses Jahr nicht ein Produkt konsumiert, was es in der Apotheke oder auf noch schlimmeren Handelsplätzen zu kaufen gibt. Schwarzer Tee war sicher die härteste Droge, die ich während der 24 Stunden zu mir genommen habe. Das waren in Summe 8 Teebeutel während des Weltrekordes. Ich bin froh, dass ich gesund bin und auch 24 Stunden lang schmerzfrei Radsport ausüben kann. Möge es lange so bleiben.
mit einem Wort beschreiben: Un-fucking-fassbar
wieder ein mal wurde von dir bewiesen, wozu der Mensch in der Lange ist. Dazu gewährst du uns einen Einblick, dass es in der Tat mehr braucht als den alleinig Willen. Strategie, Planung und Vorbereitung sind mindestens genau so wichtig.
Glückwunsch Robert. Habe ich dir schon oft gesagt, aber auch hier möchte ich es noch einmal schreiben. Viel Erfolg für die Zukunft
Meinen Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung! So etwas nehme ich durchaus als Ansporn für meine nächsten Touren.
Glückwunsch und Respect zu deiner sauberen Spitzenleistung! Sachsenpower 4ever!
[…] hinauf zur Fischerbaude war schon ordentlich steil. Hier hatte im Jahr 2016 Robert Petzold seinen Höhenmeterweltrekord eingefahren. Auf 154 Auffahrten absolvierte er beeindruckende 456 km und 22.622,6 […]